Dies und Das

Kulinarisches

Wer mich etwas kennt, wird bei der Kombination "ich, reisen und kulinarisches" herzhaft lachen - Ja, auch hier in Litauen bin ich in meine üblichen Reisegewohnheiten zurückgefallen, in der Regel meine Zeit nicht in Restaurants zu verbringen, sondern lieber durch die örtlichen Läden zu schlendern und dort einzukaufen. Hinzu kommt, dass es in diesen Wochen dauerhaft heiß ist, und ich sowieso nicht wirklich Hunger hatte.

 

Wenn es sich ergeben hat, habe ich natürlich Šaltibarščai, Cepelini oder auch Bylnai gegessen (siehe untenstehende Beschreibungen, die aus einer Broschüre der Litauischen Fremdenverkehrszentrale stammen). Aber im Normalfall haben sich die kulinarisches Genüsse auf das beschränkt, was der in der Nähe des Wohnheims gelegene Supermarkt hergab: Meist Obst oder Gemüse, gelegentlich ein leckeres Brötchen mit Kürbiskernen oder einen Joghurt. Entdeckung der letzten Tage und ganz lecker: ein sauer angemachter Rote-Beete-Salat mit Apfel.

 

Šaltibarščai (kalte Rotebetesuppe)

Ja, ich liebe sie und könnte sie zu jeder Tages- und Nachtzeit essen. Und ich habe Glück, denn in Hamburg gibt es mit dem Restaurant Teigtasche das einzige Litauische Restaurant in Deutschland (www.teigtasche.de)

 

Kleines Reiseerlebnis: In Klaipeda hat ein Kellner meinen oft angewandten Spruch, dass ich mich einfach hineinlegen könnte, offensichtlich gekannt und wörtlich genommen: Eine kleine Ungeschicklichkeit des Kellners und ich habe quasi mit Saltibarscai geduscht, denn ungefähr die Hälfte meine Suppe ist auf meinen Klamotten gelandet. Die Reaktion des Kellners verdient einen dicken Minuspunkt für das Lokal in der Altstadt von Klaipeda, es hat weder eine neue Schüssel Suppe noch eine Preisermäßigung gegeben und ich habe mangels ausreichender Sprachkenntnisse darauf verzichtet, dies einzufordern.

 

Cepelinai - gefüllte Kartoffeltaschen mit Schmand- oder Pilzsoße

Blynai

Und dann sind da natürlich noch die Blynai, die mich an die von meiner Omi immer gebackenen Flinsen erinnern.

Meist sind die Blynai etwas dicker als meine Omi sie gemacht hat, aber lecker.

 

Allerdings habe bin ich während der Tage in Klaipeda auch einmal zu Blynai gekommen, die fast von der Oma hätten stammen können, gebacken im  Wohnheim von Marina, einer russischen Kursteilnehmerin. Super lecker - Danke Marina.

 

Kepta Duona

Typisch litauisch ist "Kepta Duona" - geröstetes Brot, ein Snack zum Bier und ähnliche Gelegenheiten.

Hier etwas "profan" in Plastik auf der Fähre - in den Kneipen meist ansprechender auch mit Soße.

Mein Favorit mit Suchtpotential

Frisch aus dem Kühlregal und zu meinem derzeitigen Favoriten mit Suchtpotential aufgestiegen: Varškės Sūrelis.

Das ist ein kleiner Snack aus Quark, den es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt, umgeben von einer Hülle aus Schokolade.

Total lecker und bei den derzeitigen Temparaturen beinahe noch besser als Eis.


Lost Places - dem Verfall preisgegeben oder vielleicht doch noch eine Zukunft?

Warum auch immer, ich liebe  "Lost Places!, diese Orte mit morbidem Charme, die ihre besten Zeiten bereits hinter sich haben; die in einen Dornröschenschlaft gefallen sind und bei denen niemand weiß, ob sie für immer dem Verfall preisgegeben sind, oder irgendwann in der Zukunft noch eine Chance auf Renovierung und Wiederverwendung haben.

 

Während diese Orte in Deutschland nur schwer zu finden (und wenn überhaupt meist gar nicht zugänglich sind) habe ich unterwegs immer wieder solche Stellen entdeckt, die wenigstens von außen zugänglich waren.

 

In Klaipeda relativ zentral neben dem Burgberg steht dieses Haus:

Und nochmal Klaipeda. Im Hafen in unmittelbarer Nähe der aufwendig renovierten "Old Mill", dem (wahrscheinlich nicht preiswerten) Hotel am Dangehafen. An der Seite hat ist noch ganz schwach eine deutsche Beschriftung zu erkennen, die jedoch so schwach ist, dass es mir nicht gelungen ist, davon ein Foto zu machen.

 

Weitere Impressionen von unterwegs:

Und auch auf dem Wasser kann man Lost Places finden. Dieser liegt im Dange-Hafen und hofft zumindestens noch auf eine Zukunft.


Kurioses

Ampelmännchen auf Abwegen

Bei einem meiner Spaziergänge durch Klaipeda habe ich nicht schlecht gestaunt: Auf einem Fußgängerüberweg an der Galino Pylimo gatvė ist ein rotes DDR-Ampelmännchen auf Abwegen, allerdings ist es alleine, denn sein grüner Kamerad ist nicht dabei.

 

Augen auf oder "Menschenfallen" mitten im Weg

Das Problem von Fußwegen, die so holprig sind, dass man Gefahr läuft zu stolpern, kenne ich (aus durchaus leidvoller Erfahrung) auch aus Hamburg.

 

Hier jedoch zwei besonders markante Beispiele dafür, dass es besser ist, zu sich auf die Straße zu konzentrieren als zu träumen oder in die Luft schauen.

 

Zum einen ein Stück Fußweg, den ich jeden Morgen auf dem Weg zum Sprachkurs bewältigen muss

ein noch beeindruckendes Stück findet sich in Šilūte (ehemals Heydekrug im Memelland)

Wilde Verkabelungen

Abenteuerlich mutet auch die Verkabelung an dem offensichtlich gerade neu hergerichteten Haus in Klaipeda in der Nähe des Wohnheims an.

Deutschen Bauvorschriften entspricht das bestimmt nicht.

und die Verkabelungen auf dem Land sind eher noch abenteuerlicher.